Bereits in den frühen 1980er-Jahren begann man sich Gedanken darüber zu machen, welche Kompetenzen Kinder und Jugendliche für die Zukunft erwerben sollten. Um die Jahrtausendwende ging der Blick weg von den klassischen Schulfächern wie Lesen, Schreiben und Rechnen hin zu Kompetenzen wie Teamarbeit, kritischem Denken und Gemeinwohl förderndem Verhalten. Wichtige Institutionen und Organisationen haben diese Idee aufgegriffen und mit eigenen Herangehensweisen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln Kompetenzen für das 21. Jahrhundert vorgestellt. Im Buch Einfach machen! bezieht sich Autorin Antje Bostelmann auf die dänische Variante der 21st Century Skills.

Folgende Überprüfungsfragen für Pädagog*innen ergeben sich daraus:

Zusammenarbeit
Können die Kinder gemeinsam an Aufgabenstellungen arbeiten und Ergebnisse präsentieren, die in einer Gemeinschaftsarbeit entstanden sind? Die Fähigkeit, dass Kinder gemeinsam Aufgaben planen und erfüllen können und ihre eigenen Ideen einbringen dürfen – unter Vereinbarung und Einhaltung von Regeln – wird gefördert.

IT in Lernprozessen nutzen
Sind die Kinder in der Lage, selbstständig IT bei ihren Welterkundungen zu nutzen? Lernen sie die Funktionsweise digitaler Geräte zu verstehen? Wissen sie, wie digitale Programme funktionieren, und können sie erste Schritte des Programmierens selbst ausführen? Die Fähigkeit, kreativ, kritisch und bewusst mit Technologien umzugehen sowie Informationen zu finden, einschätzen und hinterfragen zu können, muss erst einmal erworben werden.

Wissenskonstruktion
Lernen Kinder, sich Wissen selbst anzueignen und Lernaufgaben aus eigener Neugier zu entwickeln? Die Fähigkeit, den eigenen Lernerfolg reflektieren, persönliche Ziele zu verwirklichen und Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen zu können, nimmt an Bedeutung zu.

Problemlösung und Innovation
Bieten die Pädagogen den Kindern ausreichend Angebote, um Probleme auszumachen und diese selbstständig zu lösen, neue Ideen zu entwickeln und diese zu verwirklichen? Die Fähigkeit, das gewohnte Denken und Handeln zu hinterfragen und ändern zu können, sowie die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, werden gefördert.

Selbstevaluation
Wird eine Kultur der Selbstevaluation gepflegt? Werden die Kinder angeregt, über ihr Tun, ihr Lernen und ihr soziales Verhalten zu reflektieren? Hinterfragen sich die Pädagogen ebenfalls? Die Fähigkeit, eigene Gefühle, Bedürfnisse und Verhaltensmuster zu erkennen sowie sich der eigenen Potenziale, Stärken und Schwächen bewusst zu sein, spielt eine zunehmend wichtigere Rolle.

Kompetente Kommunikation
Gibt es im Kindergarten Lernanlässe, die helfen, die sich verändernde Informationswelt zu verstehen? Wird der Schutz der sozialen Gemeinschaft zentral thematisiert? Lernen die Kinder, sich selbst positiv zur Gemeinschaft zu verhalten und die Grundregeln des »Anstandes« zu schätzen und zu schützen? Die Fähigkeit, Verschiedenartigkeit zu akzeptieren und Verständnis für andere Einstellungen und Meinungen zu zeigen, steht im Mittelpunkt.