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Vielfältige Kompetenzen fördern mit Loose Parts
Das Spielen und Lernen mit Loose Parts ist ein echter Trend geworden. Dabei ist es so einfach und war im Grunde "immer da": Kinder lieben das Spiel mit Alltags- und Naturmaterialien wie Kisten, Steinen, Muscheln, Sand oder Wasser. Braucht es da überhaupt ausgereiftes Spielzeug? Wie Sie vermutlich selbst schon einmal festgestellt haben, sind Kinder oft mehr an der Verpackung interessiert als am Spielzeug selbst.
Für diese vielfältigen Alltags- und Naturmaterialien hat sich im englischen Sprachraum der Begriff Loose Parts etabliert (loose für lose, beweglich; parts für Teile, Dinge).
Mit diesem Praxistipp stellen wir drei Möglichkeiten vor, um den angeborenen Wissensdurst von Kindern zu befriedigen und wichtige Kompetenzen zu fördern. Kinder bevorzugen Materialien, die ihre Neugier wecken und ihrer Fantasie sowie Kreativität genügend Raum geben. Oft müssen gar keine teuren Materialien angeschafft werden, es reicht, die Augen stets offen zu halten und spannende Materialien zu sammeln.
Harmonie entsteht durch die Kombination ähnlicher oder verwandter Elemente, wie z. B. benachbarte Farben des Farbkreises oder ähnliche Texturen natürlicher Materialien. Ashlee, Sara, Adison und Max arbeiten hochmotiviert an einem ausgeklügelten Irrgarten aus Tannenzapfen, Tannennadeln, Steinen und dicken Ästen. Sie schaffen eine raffinierte und harmonische Gestaltung aus ihren Naturfunden, die in Größe und Textur aufeinander abgestimmt sind.
Gleiten bedeutet, dass sich Objekte oder Personen in einer sanften und kontinuierlichen Bewegung befinden. Kinder erkunden gern, wie sich Bälle oder andere Gegenstände auf glatten Oberflächen verhalten. Wasserwände vermitteln Kindern das Konzept des Gleitens oder der sanften Bewegung über eine glatte Oberfläche. Es bereitet ihnen außerdem Freude, bunte Flaschendeckel über einen Spiegel oder eine andere glatte Oberfläche gleiten zu lassen. Oliver gießt Wasser von oben in die Wasserwand und beobachtet aufmerksam, wie es von oben nach unten fließt. Er ruft: „Schau, das Wasser wird im weißen Teil ganz glatt!“ (womit er sich auf eine Kunststoffrinne bezieht).
Logisch-mathematisches Denken wird erworben, indem Kinder bauen und konstruieren. Dabei nehmen sie sich Zeit, die Eigenschaften der verschiedenen Objekte, die sie beim Bauen verwenden, zu vergleichen. Sie machen sich Muster und Abläufe bewusst und nutzen diese für die Gestaltung ihrer Strukturen. Ceci und Sebastian bauen ein Schloss aus Holzbausteinen und Baumscheiben. Ceci sagt: „Schau, wir können auch Kieselsteine benutzen, um das Schloss zu schmücken.“ Sebastian antwortet: „Ja, wir können sie nebeneinander legen.“ Ceci stellt einen Flaschenkürbis auf ein Konstrukt aus Baumscheiben und sagt: „Das ist der Turm!“
Lassen Sie sich von Loose Parts inspirieren. Unser gleichnamiges, reich bebildertes Praxisbuch gibt Ihnen konkrete Ideen an die Hand, welche Materialien man Kindern anbieten kann und welche tollen Lernangebote sich damit gestalten lassen: vom Erforschen von Farbe, Textur und Klang bis hin zum Legen von Mustern, oder dem symbolischen Spiel. Ein wahres Inspirationsbuch!
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