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Der pädagogische Praxistipp: Mit Kindern den Computer entdecken
Unsere Welt wird zunehmend von Computern bestimmt. Doch wenn man jemanden auf der Straße fragt, wie Computer eigentlich funktionieren, herrscht betretenes Schweigen. Ein Großteil der Komplexität von Computern bleibt für uns hinter der grafischen Benutzeroberfläche und dem eleganten Gehäuse verborgen. Wie kommen denn nun Bits und Bytes im Inneren des Computers zusammen? Computer sind mit der Zeit immer ausgetüftelter, komplexer und winziger geworden. Irgendwann ging uns das Verständnis verloren.
Und dies betrifft nicht nur die Art von Computern, die wir als solche erkennen: den Desktop-Computer, das Tablet oder das Smartphone. Die aktuelle Generation von Kindern wird die letzte sein, die sich an Computer als den leuchtenden Kasten erinnert. Sie werden in einer Welt aufwachsen, in der sich Computer überall finden, ob in ihrem Teddybären oder in der Zahnbürste.
Was sagen wir also, wenn unsere Kinder uns nach Computern fragen? Welcher mentalen Modelle und Metaphern bedienen wir uns? Die Hello Ruby-Bücher sind ein kreativer und ganz praktischer Versuch, Kinder mit dem Computer, digitaler Technik und dem Thema Programmierung vertraut zu machen.
Denn wer Funktionsweisen verstanden hat, Risiken und Chancen kennt, schult wichtige Kompetenzen im Umgang mit digitaler Technik. Und digitale Technik ist aus der Lebenswelt von Kindern nicht mehr wegzudenken. Diskutieren wir also nicht über das „ob“, sondern über das „wie“.
Wie können pädagogische Fachkräfte und Eltern ihre Kinder an die Thematik heranführen?
Zuerst müssen die Erwachsenen sich selbst mit den technischen und pädagogischen Grundlagen der Digitalisierung auseinandersetzen. Erst dann sind sie in der Lage die Kinder bei der Entwicklung ihrer digitalen Fähigkeiten angemessen zu begleiten. Um sowohl den Erwachsenen als auch den Kindern digitale Geräte und Vorgehensweisen näher zu bringen, empfiehlt es sich, Dinge so weit es geht zu vereinfachen, sie zu veranschaulichen und zum Spielen aufzubereiten.
Wie ein Computer funktioniert erfährt man am besten, wenn man diesen nachbaut. Dazu braucht man gar keine Technik, sondern Papier, Schere, Kleber und Stifte.
Zu Beginn des Projekts wird mit den Kindern diskutiert, was ein Computer ist und woran man ihn erkennt. Die wichtigsten Ergebnisse werden auf einem Poster festgehalten.
In einem zweiten Schritt sollten die Kinder die wichtigsten Komponenten eines Computers und deren Funktionsweisen kennenlernen: Bits, CPU, GPU, RAM usw. All diese Dinge können aus Pappe ausgeschnitten und bereitgelegt werden. Illustrationen und Beschreibungen finden sich kindgerecht aufgearbeitet im Buch Hello Ruby. Die Reise ins Innere des Computers.
Jedes Kind übernimmt nun den Part einer Komponente, die bestimmte „Charaktereigenschaften“ hat. Der Massenspeicher hält alles in Ordnung, während ROM alles aufbewahrt, was man nicht aus Versehen wegwerfen möchte. Und wofür war gleich nochmal die Grafikkarte zuständig? Wenn nun jedes Kind eine Komponente und seine Aufgaben im Computersystem verinnerlicht hat, kann man gemeinsam überlegen, wie z.B. der Prozess „ein Foto auf dem Computer öffnen“ abläuft und dies nachspielen. Kinder (und Erwachsene) lernen so gemeinsam Prozesse kennen, die verstehen helfen, wie digitale Technik eigentlich funktioniert – und das ganz ohne den Einsatz von Technik.
Mehr Tipps und Übungen finden Sie in den Hello Ruby Büchern hier im Bananenblau Shop.