paedagogischer-praxistipp-2013-01Heute schon wieder vor lauter Trubel nicht zur geforderten Beobachtung der Kinder gekommen? Keine Lust, sich durch umfangreiche Beobachtungsformulare durchzukreuzen? Viele Erzieherinnen kennen das: Man ist überzeugt, dass Beobachtung gerade bei Kleinkindern das A und O ist, um für sie passende Angebote zu planen und jedem Einzelnen gerecht zu werden. Aber an der Zeit für die teilweise sehr aufwändigen Beobachtungsverfahren fehlt es völlig.

Wie kann man sich die Sache vereinfachen? Eigentlich sind es wenige Dinge, die es einfacher machen, der Pflicht zur Beobachtung nachzukommen. Erfahrene Erzieherinnen brauchen dazu dreierlei:

  • Platz, wo Klemmbrett, Stift und Beobachtungsbogen immer bereit liegen und abgelegt werden können
  • Konsens im Team, dass Erzieherinnen mit Beobachtungsbogen in der Hand nicht unterbrochen werden dürfen
  • Einfache, auch für kurze Eindrücke verwendbare Beobachtungsbögen, die Arbeit abnehmen, statt sie zu erzeugenWie kann man sich die Sache vereinfachen?

Ein solches simples, aber praktisches Beobachtungsblatt ist Kernstück der Faltblatt-Methode. So geht es: Ein Din-A-4-Blatt wird hochkant in der Mitte gefaltet. Die zwei Spalten erhalten die Überschrift "Das habe ich gesehen" und So "interpretiere ich das Gesehene".

In die linke Spalte tragen Sie nun während längerer oder auch kurzer Beobachtungen ein, was sie in Bezug auf ein oder mehrere Kinder gesehen haben. Später, wenn Zeit ist, sich zurückzuziehen, werten Sie Ihre Eindrücke aus, indem Sie nun in die rechte Spalte Ihre Interpretation eintragen.